Totengedenken 2016 – 2018

Rund um den Jahrestag des Heuwiesenmassakers vom 25. November 1944 – dem schwärzesten Tag der Filipowaer Geschichte – gibt es jährlich ein Totengedenken in der Wiener Kaasgrabenkirche. 2016 fand es am 19. November und 2017 am 25. November statt.

Für das Jahr 2018 hat der Vorstand des Vereins der Filipowaer in Österreich schon vor längerem beschlossen, den „Gedenkgottesdienst für unsere Toten“ gemeinsam mit dem Schwabenverein Wien zu gestalten. Die -altersbedingt- geringer werdende Zahl der Mitfeiernden legte eine Zusammenlegung nahe, damit das Gedenken in einem würdigen Rahmen stattfinden kann. So kamen am 17. November 2018, ein kühler, regnerischer Nachmittag, gezählte 37 FilipowaerInnen gemeinsam mit vielen anderen DonauschwäbInnen in die warm geheizte Kaasgrabenkirche in Wien.

Ulli Stangl, unsere Schriftführerin, hat den ökumenischen Gottesdienst kompetent und mit großem Engagement organisiert.  

Zu Beginn zogen die beiden Priester, der katholische Pfarrer György Papp, und der evangelische Pastor Matthias Eikenberg, beide in festlichen Ornaten, in die hell erleuchtete Kirche „Mariä Schmerzen“ ein.

Alt-Obmann Stefan Eichinger ließ nach ein paar allzu menschlichen technischen Schwierigkeiten die Filipowaer Kirchenglocken aus dem mitgebrachten Kassettenrecorder erklingen.

Peter Reiss-Eichinger, unser Obmann, begrüßte würdevoll die donauschwäbischen KirchenbesucherInnen beider Vereine.

Kurt Anasensl sprach in Vertretung der Obfrau des Wiener Schwabenvereins, Rosemarie Bolzer, die sogenannten „Worte des Laien“. Dabei nutzte er die Gelegenheit, daran zu erinnern, dass einst in der Wojwodina (Vojvodina) mehr AltösterreicherInnen als SerbInnen lebten.

Nach der Lesung durch Pfarrer Papp folgte eine intensive Predigt durch Pastor Eikenberg, der sich behutsam dem Thema der menschlichen Schwierigkeiten mit dem Thema Vergebung annäherte.

Raimund Eichinger, einer unserer RechnungsprüferInnen, las die berührenden Fürbitten.

Der Schwabenchor, unter der Leitung von Anneliese Walchetseder, umrahmte gemeinsam mit einem Organisten die Veranstaltung mit seinem Gesang.

In der Kirche integriert ist eine Kapelle zum Gedenken an die vertriebenen DonauschwäbInnen aus dem ehemaligen Jugoslawien und Ungarn. Traditionellerweise wird der Kranz des Schwabenvereins (gemeinsam mit Kränzen anderer Ortsgemeinschaften, wie z. B. Apatin) nach der Messe in einer feierlichen Prozession vom Altar in diese Gedächtniskapelle gebracht. Die FilipowaerInnen tragen nicht nur ihren Kranz durch die Kirche, sondern lesen vor dem Ehrenmal üblicherweise ihre Totenliste für das abgelaufene Jahr vor. In einer gemeinsamen Andacht vor der Kapelle wurden diese beiden Traditionen zusammengeführt und man lauschte der Totenliste der FilipowaerInnen, vorgetragen von Raimund Eichinger.

Franz Braunstein, unser stellvertretender Obmann hielt alles in stimmungsvollen Fotos fest.

Der Ablauf von Ulli Stangl endet mit dem schönen Aufruf: „Werte Landsleute, wir haben auf dem Kerzenständen neben dem Altar für die Angehörigen unserer Vereine, die im vergangen Jahr verstorben sind, ein Kerze entzündet. Sie können gerne eine Kerze im Gedanken an Ihren Verstobenen mit nach Hause nehmen.

Anschließend luden die beiden Vereine zur gemeinsamen Agape mit Kaffee und Kuchen in die gemütlichen Räumlichkeiten im Souterrain der Kaasgrabenkirche ein, zu der sich unter anderem auch der evangelische Geistliche gesellte.

Letzte Änderung am Mittwoch, 03 Juli 2019 17:20

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